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Methode Negation, FRISE Künstlerhaus Hamburg, Oktober 2021




Nichts je vollständig, nichts je eindeutig, alles gebrochen! 

Meine Arbeit ist angetrieben von einem Unbehagen einer jeden unkommentierten, unkorrigierten oder ungebrochenen Aussage gegenüber. 
Und zwar einerseits aus der Einsicht in Wahrnehmungsergebnisse als von biologischen, psychischen und sozialen Bedingungen abhängige und daher grundsätzlich instabile Konstrukte. Und andererseits aus dem Wissen um jene Gewalt, die jeder Gültigkeitsanspruch einer einzelnen, unkommentierten Darstellung all solchen Wahrnehmungen antut, die aus abweichenden Sensibilitäten und Bedürfnissen hervorgehen.

Die Ausstellung Methode Negation zeigt analoge Fotoarbeiten, Farbarbeiten, Foto- und Textskulpturen als deren Gemeinsamkeit die Überlagerung von Wahrnehmungsversionen gelten kann. Paradigmatisch ist eine Werkgruppe, in der, in einem rein analogen Prozess, ein Bildpositiv und ein Bildnegativ desselben Motivs - zueinander verdreht, verschoben, gespiegelt - ineinander belichtet werden. Ähnlich generieren Überlagerungen, Streuungen, Knitterungen und Verdopplungen auch in anderen Prozessen abweichende Ansichten und dienen damit der Hinterfragung der Bilder.